Die Bronnenmühle
Unter dem Begriff "Bronnenmühle" verbirgt sich ein einmaliges
Mühlenensemble, dessen vielfältige Funktionen eine ganz besondere
Rolle für die Stadt spielten. Aus drei unterschiedlichen technischen
Einrichtungen bestehend, befand sich in ihrem Umgriff ein
"Wasserhebewerk", eine Getreidemühle und auch noch ein Sägemühle,
die sogenannte "Schneidmühle".
Eine neue Wasserversorgung sollte die notorische Wasserknappheit der
Stadt beenden. Im Jahre 1593 wurden die Konstrukteure Hans Sommer
und dessen Sohn aus Kempten beauftragt die „Rothenburger Neue
Wasserkunst“ zu bauen. Sie schufen ein Meisterwerk der Technik, das
wohl bereits 1595 abgeschlossen war. Das Wasserhebewerk von einem
Mühlrad von 8 m Durchmesser angetrieben, hatte vier Pumpenzylinder,
die das Quellwasser über eine Strecke von ca. 350 m und einen
Höhenunterschied von 80 m durch eine Bleileitung in einen
Hochbehälter im Klingenturm drückten. Von dort versorgte ein aus zwei
Strängen bestehendes Leitungssystem 8 städtische Brunnen mit
Quellwasser aus dem Taubergrund. Dabei wurde das Brunnenwasser an
den nächst tiefer gelegenen Brunnen weitergeleitet. Die sogenannte
„Neue Wasserkunst“ war wegen der erwähnten Förderhöhe, soweit bekannt, zu dieser Zeit im süddeutschen Raum einmalig. Im
Jahre 1853 wurden die Pumpen ausgebaut und durch eine Turbine ersetzt, die vermutlich ebenfalls zu den ältesten in Franken
gehört. Um 1950 wurde der Pumpbetrieb der Bronnenmühle eingestellt. Die Versorgung der Rothenburger Brunnen erfolgt seither
über die Fernwasserversorgung.
Der Bau der eigentlichen Bronnenmühle wurde erst 1595 begonnen und 1599/1600 vollendet. Die unterschlächtige Mühle hatte drei
Mahlgänge und einen Gerbgang.
Heute ist das denkmalgeschützte Anwesen Gasthaus und Gartenwirtschaft.
"Rothenburg selbst, liegt auf einem nicht ganz niedrigen Berge, wo es daher den Einwohnern an gutem Brunnenwasser fehlt ..."
Webseite:
www.unter-den-linden-rothenburg.de