Die Hansrödermühle
Der Lokalhistoriker August Merz berichtet aus einer ungenannten
Quelle, dass die heutige „Hansrödermühle“, einst „Neumühle“
genannt, 1336 vom Deutschorden für 54 Pfund Heller an die Stadt
verkauft wurde. Nachweislich ist sie erstmals 1447 in den Quellen
erwähnt. Die beiden Brüder Lukas und Hans Röder waren dann im
16. Jahrhundert Besitzer und Namensgeber der einander
benachbarten Mühlen, der Lukas- und Hansrödermühle. Im Jahre
1530 wird wird der Eigentümer deshalb im Zusammenhang als
„Hans Röder uf der Rödermühlen bei Kobelzel“ bezeichnet. Auch
in der Folgezeit finden sich vereinzelt Hinweise in den Archivalien
der Stadt Rothenburg zur Mühle. So wird berichtet, dass man
1647, kurz vor Ende des dreißigjährigen Krieges, einen neuen
Mühlstein einbauen wollte. Hierzu sandte man Hans Limpacher zu
einem Steinbruch in der Nähe von Wendelstein/Lkrs. Roth. Beim
Transport fiel er jedoch in Heilsbronn/Lkrs. Ansbach zu Boden,
zerbrach und erreichte die Mühle nie.
Die Hansrödermühle diente ursprünglich als Getreidemühle, ihre
Einrichtung jedoch wechselte mehrfach. Sie soll ursprünglich mit drei Wasserrädern betrieben worden sein, die man später
auf ein einziges Rad reduzierte. Bis in das 20. Jahrhundert hinein erhielt man den Mahlbetrieb aufrecht. Durch einen Brand
zerstört und wieder aufgebaut, wurde sie schließlich als Sägewerk bis 1958 genutzt.
Das 1922 eingebaute neue Wasserrad mit einem Durchmesser von sechs Metern, hat 48 Schaufeln mit einer
Schaufelbreite von einem Meter und einer Schaufeltiefe von 1,10 Meter. Auch die wasserrechtlichen Verhältnisse waren
verwickelt. So gehörten die wasserbaulichen Anlagen einschließlich Wehr, Ober- und Untergraben je zur Hälfte dem
Mühleneigentümer und der Stadt Rothenburg.
Die Hansrödermühle ist bis heute in Privatbesitz.